Am Freitag, dem 4. November waren wir (Claudia und Sebastian) auf dem BM Kongress des Bundesverbandes der Mediatoren in Dresden und haben zu dem Thema Selbstorganisation und ihre Konfliktdynamik gesprochen. In diesem Blog-Beitrag berichten wir über unsere Eindrücke.
Der Verband tagte dieses Jahr unter dem Motto “Vielfalt neu Denken”, somit passte unser Thema gut rein. Um ein wenig Selbstorganisation mit zugehöriger Gruppendynamik in das Ganze zu bringen, haben wir die einstündige Session mit einem kleinen Impulsvortrag begonnen, in dem wir Begriffe definierten und voneinander abgrenzten, anschließend ging es über in eine Fishbowl als Diskussionsformat. Die dann auch (ob das dem Thema Konflikte geschuldet war 😉 mit Tempo und mit vielen Fragen in eine sehr interessante Diskussion führte.
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Die Diskussion begann erst einmal mit grundlegenen Fragen zu Selbstorganisation, wie Organisationen ohne Führungkräfte funktionieren könnten, wo die Verantwortlichkeiten lägen und wie das Ganze funktionieren solle, vor allem, wenn Konflikte auftauchen würden. Es gab Fragen zu Mobbing, wie und wer dann dafür sorgen würde, dass die Konflikte auch wirklich angegangen werden würden und wie das Ganze dann läuft, falls einmal Arbeitsverträge zu lösen wären, wer das dann konkret tue usw.
Wir versuchten in der knappen Zeit so viele Fragen wie möglich zu beantworten, teilweise ging die Diskussion nach der Session mit Einzelnen angeregt weiter, worüber wir uns sehr freuten.
Folgende Beobachtungen haben wir gemacht.
- Das Thema Selbstorganisation scheint viele Menschen sehr zu interessieren und zu inspirieren.
- Einige wenige der Anwesenden hatten bereits praktische Erfahrungen mit funktionierenden Konzepten zu Selbstorganisation.
- Dass Selbstorganisation auch in Bezug auf Konfliktlösung funktionieren kann, ist insbesondere für Menschen, die noch wenig Berührungspunkte im Arbeitskontext damit hatten, erst einmal fremd und schwer vorstellbar.
Fazit: Auch in Organisationen, die Konzepte der Selbstorganisation umgesetzt haben, ist es wichtig, Verantwortung zu organisieren und zu leben. Insbesondere wenn affektlogische Abläufe die Wahrnehmung der Konfliktbeteiligten verzerren, muss es neutrale Personen innerhalb einer Organisation geben, die unterstützend die Klärung des Konflliktes begleiten.
In hierarisch geführten Unternehmen wird diese Verantwortung häufig durch die Führungskraft wahrgenommen bzw. landet dort auf dem Tisch.
In selbstorganisierten Unternehmen, kümmern sich die Mitarbeiter erst einmal eigenverantwortlich mittels einer Feedback-Kultur um ihre eigenen Belange. Dazu benötigen sie konkrete Soft Skills, die wir mittels Lernbegleitung über einen längeren Zeitraum vermitteln. Treten Spannungen auf, die dann nicht eigenverantwortlich gelöst werden können, wird diese Führungsarbeit an eine Person oder einen Kreis übergeben, die bzgl. Konfliktlösungskompetenz ausgebildet ist und ggf. auch auf externe Konfliktmoderatoren oder ‑mediatoren zurückgreifen.
Grundsätzlich beobachten wir sowohl in hierarisch als auch selbstorganisierten Unternehmen: Die Konfliktlösungskompetenz einzelner Mitarbeiter, Führungskräfte, Kreise, etc. hängt davon ab, inwieweit Mitarbeiter mit Kenntnissen und Techniken dazu versorgt wurden und wie sicher sie sich im Umgang damit fühlen, als auch wie das Umfeld in der Lage ist, damit umzugehen. Dies kann gelernt werden.
Sie möchten mehr über Selbstorganisation erfahren? Weitere Details lesen Sie in dem Buch “Das kollegial geführte Unternehmen” , Details und Input zu dem Thema Spannungen und Konflikte vermitteln wir uns unserem Workshop oder noch besser, Sie kontaktieren uns mit Ihren Fragen und Anliegen direkt.
Herzliche Grüße
Claudia Schröder & Sebastian Kremser
P.S.: In Kürze wird ein Podcast Interview auf der Website von Tobias Kill hierzu erscheinen.