Wer möchte nicht, dass seine KollegInnen oder MitarbeiterInnen unternehmerisch denken und handeln, kreativ und innovativ sind? Falls Sie, um das zu erreichen, noch keine gut gemeinten Appelle oder ausgefeilten Motivationstechniken praktiziert haben: Probieren Sie es auch gar nicht erst, es bringt nicht viel.
Erfolgversprechender sind die folgenden beiden Herangehensweisen, die beide einfach davon ausgehen, dass die Ressourcen zu unternehmerischem Handeln in jedem vorhanden sind, bestimmte Umstände oder Rahmenbedingungen aber die Menschen von deren Anwendung abhalten.
Effectuation
Bei unternehmerischen Entscheidungen sind stets Risiken und Chancen abzuwägen, vor allem aber Ungewissheiten und Unsicherheiten zu ertragen. Solche Entscheidungen sind stets mit der Übernahme von Verantwortung über den eigenen Kontext hinaus verbunden.
Gerade auch, wenn nicht das eigene Geld, die eigene Marke, die eigene Arbeit, sondern die des Unternehmens oder der Kollegen betroffen sind: welche möglichen Verluste kann ich riskieren und verantworten? Woran und wie kann ich mich in unsicheren und ungewissen Kontexten orientieren?
Der Umgang damit lässt sich lernen. Effectuation ist eine Methode, eine Sammlung einfacher Prinzipien und Prozesse, die den Anwender in ungewissen Situationen und komplexen Umfeldern flexibel ins Handeln kommen lassen.
Nützlich ist Effectuation dabei nicht nur für Gründer und Unternehmer im engeren Sinne. Vielmehr bietet Effectuation in der Anwendung auch großartige Möglichkeiten, frische Impulse für neues Handeln in eingefahrene Unternehmenskontexte zu setzen. Allgemein eignet sich Effectuation vorzüglich für die komplexe und dynamische Umwelt, in der wir und unsere Unternehmen agieren dürfen.
Teilnehmer lernen Effectuation als Gegenentwurf bzw. als sinnvolle Ergänzung des kausal-linearen Methodenkoffers des klassischen Managements kennen und nehmen Impulse für die nächsten Schritte in den eigenen Vorhaben mit.
Aus meiner Sicht gehören Effectuation-Prinzipien zur Basisqualifikation aller Unternehmen, die in einem dynamischen und komplexen Umfeld innovativ agieren möchten.
Mein next U‑Kollege Carsten Holtmann ist Effectuation-Trainer und startet seinen nächsten Workshop am 4.5.2015 (bei oose). Sichern Sie sich einen Platz!
Kollegiale Führung
Während Effectuation auf den Umgang mit Inhalten, Ideen und Fachlichkeit abzielt, geht es bei der kollegialen Führung darum, wie Menschen in einem Unternehmen ihre Zusammenarbeit und gemeinschaftliche Entscheidungen gestalten, damit unternehmerisches Handeln in der Organisation einen klaren Rahmen hat.
Wenn Entscheidungen erst langwierige Diskussionen und Entscheidungsprozesse durchlaufen müssen, verliert unternehmerisches Denken und Handeln seine Wirksamkeit.
Wie können Entscheidungen so organisiert werden, dass sie möglichst von genau dem für diese Entscheidung minimalen Personenkreis ausgehen (ggf. Einzelperson)? Also von den Personen, die sich hierfür ausreichend vertrauenswürdig, verantwortlich, kompetent und kreativ fühlen, die die Entscheidung möglichst selbst umsetzen und sich auch den Ergebnissen und Konsequenzen stellen mögen? Wie werden sowohl divergente (den Lösungsraum nicht zu schnell einengen) als auch konvergente (Konsensmöglichkeiten ausloten) Aspekte angemessen berücksichtigt? Wie können Einwände, Widersprüche, wichtige Fragen entdeckt, gewürdigt und integriert werden, so dass alle Beteiligten die Entscheidung nicht nur vordergründig, sondern voller Überzeugung mittragen?
Wie werden auch übergreifende Interessen, Langfristigkeiten oder Irreversibilitäten berücksichtigt? Was ist mit Entscheidungen, deren Zuständigkeiten nicht klar genug sind?
Solche Kompetenzen zu stärken, dabei hilft mein Workshop Kollegiale Führung und Selbstorganisation in Unternehmen – Ideen, Beispiele und Praktiken zur kollegialen und selbstorganisierten Führung und Verantwortung. Der nächste Workshop startet am 4.5.2015 bei oose.
Wir freuen uns, Ihnen Impulse für mehr Selbstorgansiation in Ihrem Unternehmen zu geben!